Geschichte der SGG
Die Vorgängerorganisation der SGG, die Allgemeine Geschichtforschende Gesellschaft der Schweiz (AGGS), wurde 1841 gegründet. Sie verstand sich als nationale Ergänzung zu den kantonalen historischen Vereinen. Die AGGS sah in der Herausgabe von Editionen ihr Hauptaufgabengebiet. Im Laufe ihres Fortbestehens publizierte sie verschiedene Schriften. Namentlich zu nennen sind der Anzeiger für schweizerische Geschichte und Altertumskunde (ASG), 1855–68, der Anzeiger für schweizerische Geschichte (ASG), NF 1870–1920, Jahrbuch für schweizerische Geschichte (JSG), 1876–1920, die Quellen zur Schweizer Geschichte (QSG), 1877–1907; NF 1908–, das Quellenwerk zur Entstehung der Schweizerischen Eidgenossenschaft: Urkunden, Chroniken, Hofrechte, Rödel und Jahrzeitbücher bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts (QW), 1933–, die Zeitschrift für schweizerische Geschichte (ZSG), 1921–50, deren Nachfolgezeitschrift die Schweizerische Zeitschrift für Geschichte (SZG), 1951– sowie deren Beiheft Itinera 1985–.
Ab den 1970er-Jahren begann die AGGS ihr Tätigkeitsfeld zu verbreitern. Die Gesellschaft organisierte ab 1973 Historiker- und ab 1974 Universitätentage. Die Statutenrevision von 1977 erlaubte es, dass der Gesellschaft neu spezialisierte gesamtschweizerische Fachorganisationen als Sektionen beitreten konnten.
1972 war die AGGS federführend bei der Gründung der Forschungsstelle der Diplomatischen Dokumente der Schweiz (DDS) beteiligt. Das Kompetenzzentrum für die Geschichte der Schweizer Aussenpolitik steht bis heute unter dem Patronat der SGG.
Ein weiterer Meilenstein für die Schweizer Geschichtswissenschaften erreichte die AGGS 1988 zusammen mit der heutigen SAGW: die Gründung des Historischen Lexikon der Schweiz (HLS).
Die SGG lancierte 2004 die Vorbereitungen eines «webbasierten Informationssystem[s]». Das digitale Portal infoclio.ch sollte der langfristigen Aufbereitung und Sicherung von Daten und der Vermittlung von historischem Wissen dienen. Vier Jahre später nahm die Plattform ihren Betrieb auf.
Mit der Statutenrevision von 2001 öffnete sich die SGG für Berufsgattungen ausserhalb des universitären Umfeldes sowie für Geschichtsinteressierte im Allgemeinen. Damit einher ging nicht zuletzt der Namenswechsel zur heutigen SGG, der diese Neuorientierung auch sprachlich zum Ausdruck brachte.
2007 organisierte die Gesellschaft erstmals die fortan dreijährlich an jeweils wechselnden Austragungsorten stattfindenden Geschichtstage.
Zwei bis heute als Schlüsseldokumente für die Schweizer Geschichtswissenschaften geltende Texte wurden von der Abteilung Berufsinteressen erarbeitet und im Jahr 2008 veröffentlicht: der Leitfaden für Freiberufliche und der Ethikkodex.
Während die AGGS bei ihrer Gründung 1841 208 Mitglieder verzeichnete, stieg ihre Mitgliederzahl in den nächsten 180 Jahren mehr oder wenig kontinuierlich an (1891: 210, 1918: 298, 1932: 667, 1968: 852, 1995: 1573, 2006: 1300, 2022: 1700). Damit einher ging eine Professionalisierung der Geschäftsstelle seit Anfang der 2000er-Jahre.
Die SGG ist zudem Gründungsmitglied des Comité international des sciences historiques (CISH). Das 1926 ins Leben gerufene CISH vernetzt die historischen Fachvereinigungen von 52 Ländern sowie internationale Gesellschaften, die zu einem historischen Teilgebiet arbeiten.